Wie die Zeit momentan verfliegt ist nicht schön. Alles
geht so schnell herum und jetzt ist schon März… Das mit dem Streichen des
Gebäudes hat soweit ganz gut geklappt, komplett fertig sind wir noch nicht,
aber es wird weitergehen. Irgendwann kommt bestimmt die nächste Gruppe aber
jetzt ist noch nichts in Sicht. Gleichzeitig lässt so langsam die Hochphase der
Volontäre nach. Nach und nach reisen immer mehr Freiwillige, die mit BCC
gearbeitet haben, ab und für mich gibt es dadurch weniger zu tun.
Am Freitag vor zwei Wochen hatten wir noch ein großes
Event. „Special Olympics“. Eine Sportveranstaltung für unsere Kinder.
Größtenteils organisiert von Meghan und ihrer Mutter, die die Idee aus den USA
mitgebracht hatten und damit auch schon Erfahrungen gemacht hatten. Das Ganze
war ein voller Erfolg, die Kinder hatten einen riesigen Spaß und haben alle
acht Stationen mit Bravur gemeistert. Das war von uns allen nicht so erwartet
worden.
Jede Station wurde von Volontären betreut und ich bin mal
hier mal dorthin. Die Kinder mussten springen, Bälle werfen, laufen und vieles
mehr. Meine Aufgabe war es, die Zeit im Auge zu behalten und die Übersetzung. Aber
alles verlief wie am Schnürchen. Am Ende hat jedes Kind eine Medaille bekommen
und diese wird auch noch eine Woche später mit Stolz vor der Brust getragen.
Gleichzeitig hatte ich ja Sturmfrei zu Hause, das war vor
allem dahingehend schön, als dass ich selber kochen konnte. Also gab es
mehrmals Nudeln, ein Essen, dass ich sonst fast nie esse. Ansonsten bin ich
jetzt wieder froh, dass Janet und Fredrick wieder zurück sind. Dieses Haus
alleine zu bewohnen war nicht so spannend, jetzt ist wieder deutlich mehr leben
in der Bude und vor allem das gemeinsame Abendessen hatte ich irgendwie
vermisst.
Die letzte Woche war dann im allgemeinen nicht so
spannend, für ich gab es nicht so viel zu tun, aber das kommt mal vor, die
Wochen zuvor waren dafür sehr schön.
Am Sonntag war hier in Moshi der „Kilimanjaro Marathon“.
Für mich ein Anlass sich mal wieder (zum ersten Mal in diesem Jahr) sportlich
zu betätigen. Zusammen mit einigen Freiwilligen und Justus ging es am Sontag
gegen sieben Uhr los. Der Halbmarathon wurde gelaufen. Ein sehr schönes, sehr
anstrengendes Erlebnis. Aber es hat sich gelohnt, aber nächstes Mal werde ich
vorher in kleines bisschen trainieren. Aber ich war rechtzeitig im Ziel um mir
noch ein T-Shirt und eine Medaille zu sichern. Einige der BCC Kinder sind den 5
km Lauf (Fun Run) gelaufen. Heute am Montag kann ich mich nur sehr langsam
bewegen.
Und muss natürlich prompt beim Umzug des Shops Möbel
schleppen. Dabei wollte ich es heute erstmal ruhiger angehen lassen… naja, aber
zusammen mit Adhama, einem der zwei tansanischen Praktikanten im BCC-Programm,
und zwei weiteren Möbelpackern aus Moshi ging die Arbeit langsam aber sicher voran…
aber heute Abend werde ich mal wieder tot ins Bett fallen.
Aber eigentlich wollte ich an dieser Stelle auf das
tansanische System mit Ausländern eingehen. Es gibt hier im Land nämlich drei
verschiedene Stufen. Entweder man ist Tourist, dann zahlt man die vollen Touristenpreise.
Beim Marathon waren das 60 Dollar. Günstiger bekommt man das Ganze als
„Resident“, also als offizieller Arbeiter oder Volontär im Land, der eine Arbeitserlaubnis besitzt. Ich musste 30
Dollar, also die Hälfte des Touripreises bezahlen. Die letzte Stufe ist die des
einheimischen, des Tansaniers. Diese zahlen für die Teilnahme am Marathon
umgerechnet 2 bis 3 Dollar. Dieses System gilt so ziemlich bei jeder
Touristenattraktion. Beim Festival, in Nationalparks, beim Reisen mit der
Fähre… eigentlich überall. Ich persönlich finde das System im Grunde genommen
nicht schlecht, denn so wird es den Tansaniern ermöglicht die wunderschönen
Attraktionen des Landes kennenzulernen. Aber auf der anderen Seite ist es für
alle, die hier im Land leben und arbeiten diskriminierend. Da wird leider mit
dem Ansatz herangegangen, dass jeder Weiße oder andere Ausländer ein Reicher
ist. Das stimmt zwar in vielen Fällen auch, aber eben nicht immer. Aber es ist
halt auch eine super Einnahmequelle für den Staat oder bzw. für die jeweiligen
Unternehmer.
Naja, dass nur mal kurz am Rande. Zu einer vernünftigen
Bewertung bin ich noch nicht gekommen.
Viele Grüße aus Moshi und vielen Dank für jede Meldung
aus dem Rest der Welt, die ich in der letzen Zeit bekommen habe
Kwa heri
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen