Über die Vorweihnachtszeit in Tansania gibt es einiges zu
berichten, obwohl es eigentlich nicht so viel zu berichten gibt. Der Alltag der
Menschen in der Adventszeit unterscheidet sich nicht ein kleines bisschen vom
Alltag im Rest des Jahres. Alles geht seinen gewohnten Gang. Ich habe nicht
wirklich gemerkt, dass Weihnachten ansteht und war dann vom Dezember ein
bisschen überrascht, die Zeit rennt und drei Monate sind schon um, unglaublich.
Was gibt es doch für eine schöne Adventszeit in
Deutschland, wenn es kalt und besinnlich wird. Hier ist es alles andere als besinnlich
und schon gar nicht kalt. In den letzten Tagen hat es zwar und auch
glücklicherweise ein bisschen geregnet, aber selbst nach einem Platzregen, der mittags
länger als eine Stunde dauerte, sind hier die sandigen Straßen schon nach zwei
bis drei Stunden nicht mehr schlammig, sondern trocken. Wie man diesen Regen
bezeichnen kann ist nicht so einfach. Gestern war ich leider nicht im Büro, als
der Himmel aufbrach, sondern auf dem Weg dahin im Dalla. Vom Bus-Stand bis zu
Office sind es nur 100 Meter und trotzdem war ich komplett nass. Übrigens würde
ich diese Zeit jetzt als kleine Regenzeit bezeichnen, denn es regnete diese
Woche jeden Tag ein bisschen und ausgetrocknete Flussbette führen jetzt wieder
Wasser. Aber es ist unbeschreiblich heiß.
Besinnlich – ist hier fast gar nichts. Vor allem nicht
die Arbeit im Moment. Im BCC-Office befinden wir uns im Vorweihnachts-Stress,
wir müssen aber nichts kaufen, sondern allen Kram erledigen, der vor dem
nächsten Jahr noch fertig sein muss. Das gestaltet sich aber nicht als sehr
einfach. Alle haben ihre eigenen Aufgaben, die sie verständlicher Weise zuerst
fertig machen wollen. Dabei müssen wir bis zum 31. aus dem Gebäude in
Kiboroloni (KB) raus sein (ich berichtete). Dafür ist noch nichts geplant und
es gibt noch keine richtige Alternative. Werder für die Kinder, noch für die Arbeitsgemeinschaft,
noch für den Shop.
So ganz stimmt das nicht. Ein neues Gebäude ist zwar
irgendwie schon gekauft, (durch die Kirche) aber wir haben weder die Schlüssel
noch ist das Gebäude schon richtig verfügbar (es wohnen noch die alten Bewohner
drin). Ich hoffe, dann sollen einige Sachen, zum Beispiel der Shop nicht in das
neue Gebäude, da es noch weiter außerhalb liegt, aber eine alternative gibt es
momentan nicht und übergangsweise mal drei Schränke in einem Büro aufzubewahren
kommt hier nicht wirklich in Frage…
Man merkt vielleicht, ich bin nicht so zufrieden mit der
Planungssituation hier, aber ich kann leider auch nicht wirklich viel machen. Ich
habe versucht einen Umzugsplan zu erstellen, ist aber nicht so gut umsetzbar, wenn
man nicht weiß, wo was hin soll.
Idee Weihnachtsgeschenk für unsere Kinder: In KB wurden
außerdem noch über 200 Moskitonetze aufbewahrt, die für unsere Kinder bestimmt
sind. Warum aus diesen nicht ein Weihnachtsgeschenk machen und die Moskitonetze
mit Pastor, evtl. Stellvertretendem Bischof, uns Office-Mitarbeitern und dem
Zentrumspersonal an die Kinder und deren Eltern verteilen. Der Idee wird sofort
zugestimmt, aber die Umsetzung wird kläglich scheitern. So etwas braucht doch
zumindest ein bisschen Vorlauf. Pastoren und das Personal müssen informiert
werden, ein Tag an dem der Pastor Zeit hat muss gefunden werden und die
Moskitonetze müssen sortiert und vorbereitet werden. Letzteres ist schon
geschehen, aber den Rest kann ich leider nicht machen und die Verantwortliche
im Zentrum war gestern und heute, als ich da war nicht da. Sie weiß noch nichts
vom Glück der ihr anvertrauten Kinder und deren Eltern wissen auch noch nichts.
Das Ganze sollte eigentlich mit Bild und schöner Story in unseren Newsletter,
aber dafür sehe ich momentan schwarz. Mal gucken, was daraus noch wird. Ich
werde informieren, vielleicht werde ich ja überrascht.
Zurück zu Weihnachten: Woran merkt man das es weihnachtet?
Am meisten an der Musik. In Moshi gibt es überall irgendwelche Technikläden,
die immer die Funktion ihrer Lautsprecher demonstrieren. Normalerweise spielen
sie irgendeine tansanische Musik, jetzt läuft zumindest in den christlichen
Läden aufgepoppte Weihnachtsmukke. Teilweise
auf Englisch, aber die meisten Lieder sind dann doch ins Kiswahili übersetzt.
Auch in der Morgenandacht werden jetzt Weihnachtslieder
gesungen, wie in Deutschland in der Kirche auch (es sind sogar die Gleichen). Aber
unsere kleine Kapelle ist der weihnachtlichste Raum hier in Moshi, den ich
kenne. Es gibt nämlich einen Adventskranz, mit Kerzen und viel Lametta und Weihnachtskarten
geschmückt, und es gibt eine Art Weihnachtsbaum.
Das ist alles aber nur eine Momentaufnahme. Die nächste
Woche wird sehr spannend und auch stressig, wahrscheinlich sehr anstrengend,
aber dann sind erstmal zwei Wochen Ferien. Was da alles so ansteht, steht noch
nicht so ganz fest… mal gucken, was die Zeit so bringt. Wahrscheinlich eine
Reise an die Küste…
Ich werde mich wahrscheinlich nächste Woche an dieser
Stelle noch einmal melden, aber trotzdem wünsche ich allen eine frohe, schöne
und besinnliche Adventszeit, nicht zu viel Einkaufsstress, den ich dieses Jahr
einmal nicht so wirklich habe und schlussendlich ein schönes Weihnachtsfest.
Kwa heri
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