Freitag, 13. Dezember 2013

Advent, Advent - die Sonne brennt!



Über die Vorweihnachtszeit in Tansania gibt es einiges zu berichten, obwohl es eigentlich nicht so viel zu berichten gibt. Der Alltag der Menschen in der Adventszeit unterscheidet sich nicht ein kleines bisschen vom Alltag im Rest des Jahres. Alles geht seinen gewohnten Gang. Ich habe nicht wirklich gemerkt, dass Weihnachten ansteht und war dann vom Dezember ein bisschen überrascht, die Zeit rennt und drei Monate sind schon um, unglaublich.
Was gibt es doch für eine schöne Adventszeit in Deutschland, wenn es kalt und besinnlich wird. Hier ist es alles andere als besinnlich und schon gar nicht kalt. In den letzten Tagen hat es zwar und auch glücklicherweise ein bisschen geregnet, aber selbst nach einem Platzregen, der mittags länger als eine Stunde dauerte, sind hier die sandigen Straßen schon nach zwei bis drei Stunden nicht mehr schlammig, sondern trocken. Wie man diesen Regen bezeichnen kann ist nicht so einfach. Gestern war ich leider nicht im Büro, als der Himmel aufbrach, sondern auf dem Weg dahin im Dalla. Vom Bus-Stand bis zu Office sind es nur 100 Meter und trotzdem war ich komplett nass. Übrigens würde ich diese Zeit jetzt als kleine Regenzeit bezeichnen, denn es regnete diese Woche jeden Tag ein bisschen und ausgetrocknete Flussbette führen jetzt wieder Wasser. Aber es ist unbeschreiblich heiß.

Besinnlich – ist hier fast gar nichts. Vor allem nicht die Arbeit im Moment. Im BCC-Office befinden wir uns im Vorweihnachts-Stress, wir müssen aber nichts kaufen, sondern allen Kram erledigen, der vor dem nächsten Jahr noch fertig sein muss. Das gestaltet sich aber nicht als sehr einfach. Alle haben ihre eigenen Aufgaben, die sie verständlicher Weise zuerst fertig machen wollen. Dabei müssen wir bis zum 31. aus dem Gebäude in Kiboroloni (KB) raus sein (ich berichtete). Dafür ist noch nichts geplant und es gibt noch keine richtige Alternative. Werder für die Kinder, noch für die Arbeitsgemeinschaft, noch für den Shop.
So ganz stimmt das nicht. Ein neues Gebäude ist zwar irgendwie schon gekauft, (durch die Kirche) aber wir haben weder die Schlüssel noch ist das Gebäude schon richtig verfügbar (es wohnen noch die alten Bewohner drin). Ich hoffe, dann sollen einige Sachen, zum Beispiel der Shop nicht in das neue Gebäude, da es noch weiter außerhalb liegt, aber eine alternative gibt es momentan nicht und übergangsweise mal drei Schränke in einem Büro aufzubewahren kommt hier nicht wirklich in Frage…
Man merkt vielleicht, ich bin nicht so zufrieden mit der Planungssituation hier, aber ich kann leider auch nicht wirklich viel machen. Ich habe versucht einen Umzugsplan zu erstellen, ist aber nicht so gut umsetzbar, wenn man nicht weiß, wo was hin soll.
Idee Weihnachtsgeschenk für unsere Kinder: In KB wurden außerdem noch über 200 Moskitonetze aufbewahrt, die für unsere Kinder bestimmt sind. Warum aus diesen nicht ein Weihnachtsgeschenk machen und die Moskitonetze mit Pastor, evtl. Stellvertretendem Bischof, uns Office-Mitarbeitern und dem Zentrumspersonal an die Kinder und deren Eltern verteilen. Der Idee wird sofort zugestimmt, aber die Umsetzung wird kläglich scheitern. So etwas braucht doch zumindest ein bisschen Vorlauf. Pastoren und das Personal müssen informiert werden, ein Tag an dem der Pastor Zeit hat muss gefunden werden und die Moskitonetze müssen sortiert und vorbereitet werden. Letzteres ist schon geschehen, aber den Rest kann ich leider nicht machen und die Verantwortliche im Zentrum war gestern und heute, als ich da war nicht da. Sie weiß noch nichts vom Glück der ihr anvertrauten Kinder und deren Eltern wissen auch noch nichts. Das Ganze sollte eigentlich mit Bild und schöner Story in unseren Newsletter, aber dafür sehe ich momentan schwarz. Mal gucken, was daraus noch wird. Ich werde informieren, vielleicht werde ich ja überrascht.

Zurück zu Weihnachten: Woran merkt man das es weihnachtet? Am meisten an der Musik. In Moshi gibt es überall irgendwelche Technikläden, die immer die Funktion ihrer Lautsprecher demonstrieren. Normalerweise spielen sie irgendeine tansanische Musik, jetzt läuft zumindest in den christlichen Läden aufgepoppte Weihnachtsmukke.  Teilweise auf Englisch, aber die meisten Lieder sind dann doch ins Kiswahili übersetzt.
Auch in der Morgenandacht werden jetzt Weihnachtslieder gesungen, wie in Deutschland in der Kirche auch (es sind sogar die Gleichen). Aber unsere kleine Kapelle ist der weihnachtlichste Raum hier in Moshi, den ich kenne. Es gibt nämlich einen Adventskranz, mit Kerzen und viel Lametta und Weihnachtskarten geschmückt, und es gibt eine Art Weihnachtsbaum.

Das ist alles aber nur eine Momentaufnahme. Die nächste Woche wird sehr spannend und auch stressig, wahrscheinlich sehr anstrengend, aber dann sind erstmal zwei Wochen Ferien. Was da alles so ansteht, steht noch nicht so ganz fest… mal gucken, was die Zeit so bringt. Wahrscheinlich eine Reise an die Küste…

Ich werde mich wahrscheinlich nächste Woche an dieser Stelle noch einmal melden, aber trotzdem wünsche ich allen eine frohe, schöne und besinnliche Adventszeit, nicht zu viel Einkaufsstress, den ich dieses Jahr einmal nicht so wirklich habe und schlussendlich ein schönes Weihnachtsfest.

Kwa heri

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