Mittwoch, 15. Januar 2014

Das sollte auch in Deutschland eingeführt werden!!!



Nach einem ruhigen und entspannten Wochenende bin ich am Montag ausgeschlafen und motiviert zur Arbeit marschiert. Als ich auf den Parkplatz des Office kam, waren da für die Uhrzeit wenig Autos zu sehen, aber es war Montag und die Pastoren haben frei. Ich hab mir erstmal nichts dabei gedacht.
Ein wenig gewundert habe ich mich dann, als die Tür, zwar unverschlossen aber nicht wie sonst geöffnet war. Im Gebäude dann Totenstille. Die müssen wohl alle bei der Andacht sein, ich war ein wenig (zehn Minuten) zu spät. Ich bin dann also in unser Büro, meine Sachen abstellen. Dort erwartete mich Meghan, ebenfalls verwundert. Sie war seit acht da und scheinbar ist niemand im Gebäude. Wir hatten aber beide überhaupt keine Informationen. Im Kalender war nichts Feiertag mäßiges vermerkt und normalerweise werden wir in irgendeiner Art und Weise über Feiertage oder andere freie Tage informiert.
Gegen kurz vor neun sind wir dann zu einem unserer Zentren aufgebrochen, dort hatte eines der Kinder Geburtstag. Von unserem Wachmann haben wir dann erfahren, dass doch ein Feiertag sei.
Im Zentrum Moshi 2 angekommen (dreiviertel Stunde Fußmarsch, bei 40° C in der Sonne) bin ich dann überraschender Weise auf zwei deutsche Freiwillige gestoßen. Ich war nicht schlecht überrascht, eine der beiden kannte ich vom Feiern in Moshi, aber eigentlich koordiniere ich unsere Volontäre hier und ich wusste nichts über die beiden. Aber das ist Tansania…
Die Geburtstagsfeier war auf jedenfalls sehr schön und von Shaeli (der Leiterin), erfuhren wir nochmal das heute ein Feiertag sei. Am Sonntag war „Zanzibar Revolution Day“ und am Dienstag sei ein muslimischer Feiertag.
Nach der kleinen Feier ging es sehr verwirrt über diese komischen Feiertage, die irgendwie in keinem Kalender richtig gut verzeichnet waren wieder zum Büro, Sachen holen und dann ab nach Hause. Beim Wachmann wollte ich mich noch absichern, dass am nächsten Tag auch wirklich ein Feiertag sei. Er bestätigte dies, aber er sei halt muslimisch und das kirchliche Büro ist an muslimischen Feiertagen geöffnet.
Zu Hause hatten wir Besuch von einer amerikanischen Studentengruppe, die Batiken (traditionelle, gefärbte Stoffe) selbst herstellten und anschließend noch „local food“ bekommen haben. Zum Färben war ich zu spät, aber zu Essen war ich rechtzeitig da. Besonders die mit saurer Milch hergestellten Speisen haben wir sehr gut geschmeckt und mich an Quark aus Deutschland erinnert. Es war sehr schön.
Am nächsten Tag hat sich das mit den Feiertagen dann aufgeklärt. Es war beim Frühstück und beim Mittagessen Gesprächsthema Nummer eins. Eine Premiere!! So etwas hat es in Tansania noch nie gegeben!! Und ich war dabei und habe es nicht mitbekommen, wieso habe ich es verpasst?
Die Antwort: ich höre kein nationales Radio, schaue kein Fernsehen und hatte keine Zeitung übers Wochenende und tansanische Internet Seiten besuche ich auch nicht so häufig.
Tansanias Präsident hat diesen Feiertag (wohl als Brückentag gedacht) angeordnet, bzw. er hat ihn sich gewünscht. Wieso weiß keiner. Ob es sich wiederholen wird auch nicht.
Aber gewitzelt wird eine ganze Menge über diese Aktion. Natürlich haben sich alle, die es mitbekommen haben und nicht wie ich umsonst in die Stadt gefahren sind darüber gefreut. Aber vielleicht passiert es ja noch öfter, dass bei Feiertagen die auf ein Wochenende fallen der darauffolgende Montag freigegeben wird.
Eine super Idee und ich habe mir vorsichtshalber schon einmal alle Feiertage im Kalender markiert.
Aber ich finde dies ist eine der ersten Ideen, die auch in Deutschland mal überdacht werden könnte!

Kwa heri!

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